Am 16. und 17. Mai 2014 fand in Hamburg der 39. wissenschaftliche Kongress der ADKA statt. Ein vielfältiges Programm rund um elektronische Arzneimittelversorgungsprozesse als Schlüssel zur Arzneimitteltherapiesicherheit wurde den teilnehmenden Apothekerinnen, Apothekern und PTA geboten.
Hier ein Kurzbericht aus dem Plenarvortrag
TOP Papers 2014. Was klinische Pharmazeuten gelesen haben sollten
PD Dr. Martin Hug, Freiburg, hatte drei Publikationen aus den Bereichen Innere und Intensivmedizin ausgewählt:
Anhand der Arbeit von Blom et al. [1] stellte er die PCSK9-Antagonisten wie Evolozumab u.a. als neues Wirkprinzip zur Lipidsenkung vor. Die hier beschriebene herstellergesponsorte DESCARTES-Studie zeigte Verträglichkeit und Wirksamkeit hinsichtlich der LDL-Senkung. Über harte Endpunkte wie Morbidität und Mortalität lässt sich derzeit noch nichts sagen.
Außerdem empfahl er zum Lesen Arbeiten von Uchino et al. [2] über die Korrelation zwischen dem ehelichen Verhältnis verheirateter Paare und dem koronaren Risiko sowie von Caironi et al. [3] über den Vergleich von HES und Humanalbumin als Blutersatz.
Dr. Matthias Fellhauer, Villingen-Schwenningen, empfahl Artikel aus der Infektiologie:
Koch et al. [4] untersuchten den optimalen Zeitabstand zwischen einem chirurgischen Eingriff und der prophylaktischen Antibiotikagabe vorweg. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Abstand kürzer sein sollte als bislang praktiziert wird, nämlich nur wenige Minuten.
Ferner stellte Fellhauer den WHO-Report zur antimikrobiellen Resistenz [5] vom April 2014 und eine Arbeit von Roberts et al. [6] vor, in dem gezeigt wurde, dass die gängigen Dosierungsempfehlung für Betalaktam-Antibiotka häufig zu zu niedrigen Spiegeln führen.
Dr. Hans-Peter Lipp, Tübingen, präsentierte aus der Onkologie eine Arbeit von Davies et al. [7], in der die Modulation von Immuncheckpoints als neues Therapieprinzip, evtl. sogar die „3. Welle der Onkologie“ (nach Zytostatika und zielgerichteter Therapie), beschrieben wird.
Seine weiteren Empfehlungen waren u.a. Arbeiten von Shah et al. [8] zur QT-Zeit-Verlängerung durch Tyrosinkinasehemmer und Mellstedt et al. [9] über offenen Fragen zu Biosimilars.