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ADKA 2013: Infektiologie – was ist neu?

Dr. Matthias Fellhauer, Apotheke des Schwarzwald-Baar-Klinikums, und Dr. Martin Hug, Apotheke des Universitätsklinikums Freiburg, stellten in der Veranstaltung „Top-Papers – was jeder Apotheker gelesen haben sollte“ zwei aktuelle Veröffentlichungen aus der Infektiologie vor:

Infektiologie © bittedankeschön | stock.adobe.comKruger P et al.: A multicenter randomized trial of atorvastatin therapy in intensive care patients with severe sepsis (Am J Respir Crit Care Med. 2013;187(7):743-50):

Statine kennen wir als Lipidsenker mit pleiotropen Wirkungen. Fallberichte deuten an, dass Atorvastatin auch in der Therapie der Sepsis einen Nutzen hat. Die genannte Studie (multizentrisch, randomisiert, doppelblind, placebokontrolliert, 250 Patienten mit schwerer Sepsis) ergab jedoch, dass 20mg Atorvastatin keinen signifikanten Einfluss auf die Verweildauer in der Klinik, Organversagen, Mortalität während des Aufenthaltes auf der Intensivstation oder unerwünschte Wirkungen hatte. Ausnahme: Patienten, die vorher bereits ein Statin eingenommen hatten, zeigten unter Atorvastatingabe eine reduzierte 28-Tage-Mortalität.

Lipsky BA et al.: 2012 Infectious Diseases Society of America clinical practice guideline for the diagnosis and treatment of diabetic foot infections (Clin Infect Dis. 2012;54(12):e132-73):

Die Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung des diabetischen Fuß-Syndroms liefert eine wertvolle Hilfe zur Unterscheidung der Ausprägungen und der darauf basierenden Therapieentscheidung. Für Wunden mit klinischen Infektionszeichen soll neben der angemessenen Wundbehandlung eine empirische antibiotische Therapie begonnen und ggf. aufgrund der mikrobiologischen Diagnostik modifiziert werden. Diese sollte sich bei leichten bis mittelschweren Infektionen nur gegen aerobe gram-positive Kokken richten. Ein Breitspektrum-Antibiotikum sollte erst bei schweren Infektionen zur Anwendung kommen. Gezielte Antibiotika gegen Pseudomonas aeruginosa oder MRSA sollten Patienten mit entsprechenden Risikofaktoren (z.B. vorherige Infektionserkrankung mit diesen Keimen) vorbehalten sein.

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