Die Online-Seminare der CaP Campus Pharmazie GmbH werden überwiegend von Apothekerinnen und Apothekern aus Deutschland besucht, aber auch Apothekerinnen und Apotheker aus Österreich und der Schweiz nehmen an den Seminaren teil. Die an der Befragung mitwirkenden Teilnehmenden bewerteten jedes Seminar, an dem sie teilgenommen hatten, anonym. Die regelmäßige Evaluation dient als wichtige Qualitätssicherung und zur Weiterentwicklung der Seminare.
Folgende Seminare wurden evaluiert: „Arzneimittelinteraktionen“, „Interpretation von Laborparametern“, „Angewandte Pharmakokinetik“, „Unerwünschte Arzneimittelwirkungen und Pharmakovigilanz“, „Arzneimitteltherapie bei Patienten mit Eliminationsstörungen“ und „Medizinische Literaturrecherche und Arzneimittelinformation“.
Der Fragebogenrücklauf betrug 40%. Hier sehen Sie die Darstellung aller abgefragten Daten mit kurzen Erläuterungen, jedoch ohne Kommentare oder Interpretationen. Der genaue Wortlaut der Fragen und der zu bewertenden Aussagen ist jeweils unter der zugehörigen Grafik genannt. Abgefragt wurden die Bereiche:
- Beruflicher Hintergrund
- Selbstmanagement der Teilnehmenden im Seminar
- Lernziele
- Inhalt und Aufgaben
- Moderation und Betreuung
- Abschlussbeurteilung
Beruflicher Hintergrund
1. Das evaluierte Angebot der CaP Campus Pharmazie GmbH richtet sich an deutschsprachige approbierte Apotheker/innen aller Arbeitsumgebungen.

2. Klinische Pharmazie ist erst seit 2001 Bestandteil des Pharmaziestudiums. Apotheker/innen, die nach 2006 das Zweite Staatsexamen absolviert haben, können auf Vorkenntnisse in Klinischer Pharmazie aus dem Studium zurückgreifen, während diejenigen, die schon länger im Beruf stehen, die größere Praxiserfahrung haben.

3. In den Seminaren tragen frisch approbierte und erfahrene Apotheker/innen mit ihrem unterschiedlichen Wissen und Erfahrungshorizont gleichermaßen zum Austausch bei.

Selbstmanagement der Teilnehmenden im Seminar
4. Teilnehmende können ihre Zeit innerhalb von gesetzten Intervallen frei einteilen. Je nach Vorkenntnissen, Interesse und Zeitbudget verbringen sie unterschiedlich viel Zeit im und mit dem Seminar.

5. Das reine Online-Format erlaubt eine ortsflexible Teilnahme.

6. Durch die flexible Lernplattform ist es dem Nutzer möglich verschiedene Endgeräte zu benutzen.

Lernziele
7. Neben den curricular verankerten Zielen bringen Teilnehmende auch eigene Schwerpunkte ein, die mit den Möglichkeiten des moderierten Austauschs in den Seminarablauf integriert werden.

8. Jedes Seminar hat curricular verankerte Zielsetzungen. Das Erreichen der sechs bis acht übergeordneten Ziele wird in der Abschlussbefragung evaluiert. Ein Beispiel aus dem Seminar Arzneimittelinteraktionen: „Ich bin imstande, über die Notwendigkeit einer Intervention zu entscheiden und Empfehlungen bezüglich geeigneter Änderungen eines Therapieschemas auszusprechen, das klinisch relevante Interaktionen beinhaltet.“ Bezogen auf alle 2018 angebotenen Seminare ergaben sich folgende Durchschnittswerte:

Aufschlüsselung nach Einzel-Seminaren:

- Ich sehe mich in der Lage, die verfügbaren Interaktionsdatenbanken adäquat als Hilfsmittel zu nutzen und relevante Informationen über Arzneimittelinteraktionen zu beschaffen.
- Ich kann pharmakokinetische Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und von Arzneimitteln mit Nahrungsmitteln in einem gegebenen Therapieschema mit adäquaten Hilfsmitteln erkennen.
- Ich kann pharmakodynamische Interaktionen in einem gegebenen Therapieschema mit adäquaten Hilfsmitteln identifizieren.
- Ich kann mögliche Inkompatibilitäten in einem gegebenen Therapieschema mit adäquaten Hilfsmitteln erkennen.
- Ich bin imstande, die klinische Relevanz einer zu erwartenden oder bereits manifesten Interaktion oder Inkompatibilität korrekt zu beurteilen.
- Ich kann das Nutzen-Risiko-Verhältnis eines Therapieschemas hinsichtlich der Arzneimittelinteraktionen einschätzen
- Ich kann über die Notwendigkeit einer Intervention entscheiden und Empfehlungen bezüglich geeigneter Änderungen eines Therapieschemas aussprechen, welches klinisch relevante Interaktionen beinhaltet.

- Ich kann bewerten, welche Laborparameter in konkreten Situationen relevant sind.
- Ich sehe mich in der Lage, unterschiedliche Laborparameter für dasselbe Organsystem (z.B. die Niere) zu bewerten und in ein klinisches Bild einzuordnen.
- Ich kann in konkreten Situationen relevante Einflussfaktoren für Laborparameter benennen und bei der Interpretation der Labordaten angemessen einbeziehen.
- Ich kann abschätzen, ob eine Pharmakotherapie z. B. aufgrund von veränderter Pharmakokinetik oder unerwünschter Wirkungen, die sich in Laborparametern zeigen, modifiziert werden muss.
- Ich kann eine angemessene Empfehlung geben, ob bestimmte Parameter zum Zweck der Therapieoptimierung einem Monitoring unterzogen werden sollten.

- Ich verstehe die Bedeutung der Pharmakokinetik für die Dosisoptimierung.
- Ich kann die Bedeutung pharmakokinetischer Parameter von Arzneistoffen erklären.
- Ich kann Faktoren identifizieren, die einen Einfluss auf die Beziehung zwischen Dosis und Plasmakonzentration haben.
- Ich kann die klinische Relevanz verschiedener Faktoren für die Pharmakokinetik von Arzneistoffen einschätzen.
- Ich kenne die relevanten Fehlerquellen beim TDM und kann vor deren Hintergrund Arzneistoffspiegel interpretieren.
- Ich kann Dosierungsschemata auf der Grundlage von pharmakokinetischen Kriterien und Patientendaten individualisieren.
- Ich bin imstande, über die Notwendigkeit einer Intervention zu entscheiden und Empfehlungen bezüglich geeigneter Änderungen eines Therapieschemas auszusprechen, welches klinisch relevante Interaktionen beinhaltet.

- Ich kann die verschiedenen Typen unerwünschter Arzneimittelwirkungen beschreiben und ihnen Praxisbeispiele zuordnen.
- Ich bin in der Lage, in einem Medikationsplan Ursachen für das Auftreten unerwünschter Arzneimittelwirkungen zu identifizieren.
- Ich kann entscheiden, welche unerwünschten Wirkungen ich in der Patientenberatung erwähnen sollte.
- Ich kann in der Beratung angemessene Maßnahmen vorschlagen, um das Auftreten unerwünschter Arzneimittelwirkungen zu vermeiden.
- Ich kenne das nationale Pharmakovigilanz-System und bin in der Lage, daran aktiv teilzunehmen.
- Ich kann Maßnahmen zur Verhinderung von Medikationsfehlern beurteilen.

- Ich kann auf ausreichend verschiedene Quellen medizinisch-wissenschaftlicher Information zugreifen und bin der Lage, sie zu nutzen.
- Ich sehe mich in der Lage, medizinische Originalliteratur zu einer arzneimittelbezogenen Fragestellung zu recherchieren.
- Ich kann die Kriterien anwenden, die zur Beurteilung der Qualität von Veröffentlichungen wichtig sind.
- Ich sehe mich in der Lage, arzneimittelbezogene Anfragen mithilfe der Recherche in geeigneten Informationsquellen adäquat zu beantworten.
- Ich kann eine angemessene Empfehlung geben, ob bestimmte Parameter zum Zweck der Therapieoptimierung einem Monitoring unterzogen werden sollten.

- Ich kenne die Indikatoren, an denen Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankungen erkennbar sein können.
- Ich kann erklären, wie sich Nieren- und Lebererkrankungen bzw. genetische Polymorphismen auf die Pharmakotherapie auswirken.
- Ich kann erkennen, ob die Nieren- oder Leberfunktion bzw. genetische Polymorphismen für die Therapie mit einem bestimmten Wirkstoff berücksichtigt werden müssen.
- Ich kann einen angemessenen Dosierungsvorschlag für einen Patienten mit Niereninsuffizienz machen.
- Ich kann einen angemessenen Dosierungsvorschlag für einen Patienten mit Lebererkrankung machen.
Inhalt und Aufgaben
9. Die Inhalte wurden von einer Expertengruppe praktisch und akademisch tätiger Apotheker/innen im Rahmen des EU-Projektes „Standards of Continuing Professional Development: Education in Specific Fields of Pharmacy on the European Level“ zusammengestellt und werden seither regelmäßig aktualisiert.

10. Die Inhalte werden im Zusammenspiel von praxisnah verfasstem Studienmaterial, weiterführender Literatur, Einzelaufgaben, Teamaufgaben und Plenarforen erarbeitet.

Moderation und Betreuung
11. Während der vierwöchigen Kern-Seminarzeit sowie der Vor- und Nachbereitungswoche lenken eine Fachmoderatorin und eine lernorganisatorische Moderatorin den Lernprozess und stehen den Teilnehmenden als Ansprechpartner zur Verfügung: mit zielgerichteter Forenmoderation, individuellem Feedback zu Lösungen und Lösungsprozessen, der Beantwortung individueller Fragen und aktiver Hilfestellung bei der Lernorganisation.


Abschließend
12. Die Teilnehmenden wurden gefragt, ob das Online-Format der Fortbildung und die damit verbundene Flexibilität als berufsbegleitendes Format geeignet ist.

13. Alle Teilnehmenden wurden um eine Gesamteinschätzung der Seminare und des Fortbildungsformats gebeten:
„Mit welcher Gesamtnote (gemessen an klassischen Schulnoten) bewerten Sie das Seminar?“
Gesamtnote: 1,8 (Standardabweichung ± 0,6) |
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern, die die Evaluation und Qualitätssicherung durch ihre Beteiligung an der Abschlussbefragung ermöglicht haben.