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Medikationsmanagement für psychiatrische Patienten

Studie zeigt Kosteneffektivität:

Patienten: 154 psychiatrische Patienten in den USA, die in einem Zeitraum von 28 Monaten (2011-2013) durch Ärzte, Therapeuten, Berater, Freunde oder Familie zum Medikationsmanagement veranlasst wurden.
AMTS-Experte © fotomek | stock.adobe.comMedikationsmanagement: Analyse aller verschreibungspflichtigen und OTC-Arzneimittel sowie Nahrungsergänzungsmittel unter Berücksichtigung der Therapieziele, Laborparameter, Lebensweise und Einstellung der Patienten zu ihrer Therapie durch Apotheker mit zusätzlicher Fortbildung in Medikationsmanagement und Pharmakotherapie psychiatrischer Erkrankungen. Berücksichtigte arzneimittelbezogene Probleme: unerwünschte Wirkungen, Interaktionen, Arzneimittel ohne Indikation, Indikation ohne Arzneimittel, suboptimale Arzneimittelwahl, inadäquate Einnahmevorschriften, falsche Dosierung, geringe Adhärenz. Intervention: Schriftliche Information der Ärzte und Patienten über die gefundenen Probleme und die Lösungsvorschläge.
Unterstützt wurden die Apotheker durch PTA (Terminvereinbarungen mit den Patienten,
Erinnerungsanrufe, Dateneingabe in die Software und Versand der Berichte).
Medikationsmanagement-Gespräche: Initial einstündiges Gespräch an einem vom Patienten präferierten Ort (Apotheke, Arztpraxis, Seniorenheim, zu hause); nach 4-6 Wochen Angebot für Follow-up-Gespräch, weitere Treffen nach Bedarf bis zur Lösung der gefundenen Probleme.
Ergebnisse (Mittelwerte): pro Patient erfolgten 1,7 Gespräche, wurden 13,7 Präparate analysiert (Range 2-33), 5,6 arzneimittelbezogene Probleme identifiziert (Range 1-20) und 586,55 US$ eingespart (für Arzneimittel, Arztbesuche, Notfallbehandlungen und Klinikeinweisungen). Das Medikationsmanagement kostete pro Patient 208,99 US$ an bezahlter Arbeitszeit. Für 52% verbesserte sich der Gesundheitszustand, bei 33% blieb er gleich, bei 14% verschlechterte er sich. 93% der Patienten bezeichneten das Medikationsmanagement als ‚extrem‘ oder ’sehr‘ hilfreich.
Schlussfolgerung der Autorin: Medikationsmanagement durch geschulte Apotheker kann in dieser Patientengruppe das Therapieergebnis verbessern und Kosten einsparen.

Quelle:

CD Cobb: Optimizing Medication Use with a Pharmacist-Provided Comprehensive Medication Management Service for Patients with Psychiatric Disorders. Pharmacotherapy 2014;**(**):**–**) doi: 10.1002/phar.1503 (early online view)

Ein Gedanke zu „Medikationsmanagement für psychiatrische Patienten“

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