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Orale Diabetestherapie ausweiten?

Die Abkürzung © beermedia | stock.adobe.comIn den letzten Jahren sind zwei grundsätzlich neue Therapiestrategien für die Behandlung des Typ-Diabetes mellitus entwickelt worden:

  • DPP-4-Inhibitoren: Saxagliptin, Sitagliptin
  • SGLT2-Inhibitoren (Gliflozine): Canagliflozin, Dapagliflozin, Empagliflozin

Die aktuelle Leitlinie [1] empfiehlt bisher maximal Zweierkombinationen aus oralen Antidiabetika: entweder nach DEGAM / AkdÄ Metformin mit Glibenclamid oder DPP-4-Inhibitor oder nach DDG eine beliebige Kombination zweier verschiedener oraler Therapieprinzipien. Übrigens: Wer sich schon einmal über diese Zweigleisigkeit der Fachgesellschaften gewundert hat, findet im Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien eine Erklärung dazu [2].
Wenn eine Zweierkombination nicht mehr ausreicht, um das individuelle Therapieziel zu erreichen, ist laut Leitlinie der Beginn einer Insulintherapie angezeigt.
Was aber, wenn der Patient den Umstieg auf „Spritzen“ aus persönlichen oder beruflichen Gründen nicht möchte? Können dann orale Dreierkombinationen gegeben werden?
Das britische NICE hat gestern, am 23.11.2016, eine Empfehlung [3] herausgegeben, nach der Dapagliflozin in Kombination mit Metformin und Sulfonylharnstoff eine wirksame und kosteneffektive Behandlungsoption darstellt, sofern keine Kontraindikationen vorliegen.
Eine Ausweitung der oralen Diabetes-Therapie in dieser Wirkstoff-Konstellation kann also erfolgen.
Grundlagen dieser Bewertung waren:

  • Patientenerfahrung zur Wirksamkeit, Handhabbarkeit und unerwünschten Wirkungen
  • Evidenz für die klinische Effektivität
  • Evidenz für Kosteneffektivität

Quellen

[1] Nationale VersorgungsLeitlinie „Therapie des Typ-2-Diabetes“ Version 4, August 2013, zZuletzt geändert: November 2014
[2] Programm für Nationale VersorgungsLeitlinien: NVL-INFO 2015/1
[3] NICE Technology appraisal guidance „Dapagliflozin in triple therapy for treating type 2 diabetes„, 23.11.2016
Bild: © beermedia / Fotolia.com

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