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Zerbrechlichkeit von Schokoriegeln als Modell für Knochenbrüche?

Anschaulich

Adhärenz hängt stark davon ab, inwieweit der Patient seine Erkrankung und die therapeutischen Maßnahmen versteht.

Es ist darum wichtig, diese Sachverhalte möglichst anschaulich zu erklären.

Eine beispielhafte Studie zur Verwendbarkeit von Schokoriegeln, um die Knochenstruktur und das Frakturrisiko zu erläutern, findet sich bei P Jones et al. Accuracy of comparing bone quality to chocolate bars for patient information purposes: observational study [1].

Diese Beobachtungsstudie, durchgeführt an je 10 Riegeln Luftschokolade und „Crunchy bars“, fand in einer gefliesten Küche statt, um als repräsentativ für die Umgebung gelten zu können, in der die meisten Stürze und Knochenbrüche geschehen.

Die Riegel wurden aus zunehmender Höhe fallen gelassen bis sie durch den Fall zerbrachen. Die Ergebnisse wurden als Kaplan-Meier-Plot frakturfrei überlebender Schokoriegel in Abhängigkeit von der Fallhöhe dokumentiert.

Im Ergebnis ähknochenstruktur-Ausschnittnelten die Bruchstellen deutlich einer Knochenstruktur (s. Abb. 1 und 2). Jedoch zerbrach kein einziger Schokoriegel durch einfaches Umkippen des aufgestellten Riegels. Von den Crunchie-Riegeln zerbrachen 50% beim Fall aus 0,75m Höhe, bei der Luftschokolade war es eine Höhe von 1,5m, die die Hälfte der Riegel zum Zerbrechen brachte.

Abb. 1 Knochenstruktur

jones-schokoriegelDies legt den Schluss nahe, dass das Zerbrechen von Schokoriegeln zwar optisch ein vergeichbares Ergebnis zum Knochen liefert, dass aber eine 1:1-Übertragung auf das Zerbrechen von Knochen eine grobe Vereinfachung wäre, da keiner der Schokoriegel bei einer der eigenen Länge entsprechen Fallhöhe zerbrach, sondern erst bei Höhen, die ein Vielfaches der Körperlänge betragen.

Abb. 2: Crunchy bar (oben) und Luftschokolade (unten)

Weitere Forschung wird benötigt, um z.B. den Einfluss von Alterungsvorgängen auf die Schokoriegel zu untersuchen, so die Autoren der Studie.

[1] P Jones et al. Accuracy of comparing bone quality to chocolate bars for patient information purposes: observational study. BMJ 2007;335:1285-7

Bildnachweis:

  • Abb. 1: JF Wang 2009, doi: 10.1007/s10856-009-3919-6;
  • Abb. 2: P Jones et al., s.o.

2 Gedanken zu „Zerbrechlichkeit von Schokoriegeln als Modell für Knochenbrüche?“

  1. Wenn das jetzt kein Weihnachskalender wäre, hätte ich zu erst einmal an einen Aprilscherz gedacht. Es ist schon lustig auf was für Ideen manche Menschen kommen.
    Aber mal ernsthaft. Wenn ein Mensch fällt, dann fällt ja nicht nur der Knochen, sondern da gibt es noch einiges drumherum, was mitfällt. vielleicht hätten die Herren mal die Schokolade in entsprechende „Mäntel“ gepackt und dann ihre Fallstudie durchgeführt……

    1. Wo Sie das so schreiben… man könnte die Studie glatt heranziehen, um über die in jedem Studiendesign verankerten Strategien nachzudenken, die ein Bias vermeiden und die Aussagekraft der Ergebnisse erhöhen sollen. Vielleicht baue ich das mal ins Seminar „Literaturrecherche und Arzneimittelinformation“ ein, da geht es ja unter anderem um diese Fragen der Qualitätsbeurteilung von Studien.
      😉

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