Klinische Studie trifft Versicherungsmathematik
© iktash2 | stock.adobe.com
Die PARADIGM-HF Studie zur Wirkung von Sacubitril/Valsartan versus Enalapril wurde vorzeitig abgebrochen, weil der Sacubitril-Arm deutlich bessere Ergebnisse zeigte als der Kontrollarm [1]. Vorab festzulegen, wann eine Zwischenauswertung der Daten erfolgt und unter welchen Bedingungen eine Studie abgebrochen werden soll, ist ein übliches Verfahren.
Damit ist es nun allerdings schwierig, den langfristigen Wirkungsunterschied der verglichenen Therapien festzustellen. Darum hat man sich den Verfahren der Versicherungsmathematik bedient, um zu berechnen, wie der langfristige Überlebensvorteil aussehen könnte.
Für einen 55-Jährigen ergab die Analyse eine Lebenserwartung von 11,6 Jahren unter Enalapril und von 12,9 Jahren unter Sacubitril/Valsartan. Für einen 65-Jährigen wurden 10,0 bzw. 11,4 Jahre berechnet. Die durch Sacubitril/Valsartan hinzu gewonnene Lebenszeit ohne notwendige Klinikeinweisungen wegen kardiovaskulärer Vorfälle wurde für den 55 Jährigen mit mit 2,1 , für den 65-Jährigen mit 1,6 Jahren berechnet [2].
Das ist ein deutlicher Überlebensvorteil – der allerdings nur dann Realität wird, wenn a) die Rechenmodelle stimmen und b) die „ARNI“ (Angiotensin-Rezeptor/Neprilysin-Inhibitor)-Therapie die gesamte Zeit über wirksam bleibt.
Quellen:
[1] Mc Murray et al.: Angiotensin–Neprilysin Inhibition versus Enalapril in Heart Failure. N Engl J Med 2014;371:993-1004
[2] B Claggett et al: Estimating the Long-Term Treatment Benefits of Sacubitril–Valsartan, N Engl J Med 2015; 373:2289-2290
Bild: © iktash2 / Fotolia.com