Fünf medizinische Maßnahmen, die in der Krebstherapie vermieden werden sollen
Die Amerikanische Gesellschaft für Klinische Onkologie ASCO hat vorgestern das Ergebnis einer strukturierten Umfrage unter in ASCO-Komitees engagierten Onkologen veröffentlicht, welche Top-5 in der Behandlung von Krebspatienten vermieden werden sollten.
Der Hauptfokus lag auf einem pharmakoökonomischen Einsatz von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen.
1. Zur supportiven Therapie bei Chemotherapien mit geringem oder moderatem emetogenen Potenzial sollen keine Antiemetika eingesetzt werden, die den hochemetogenen Therapien vorbehalten sind, es sei denn, ihre größere Wirksamkeit ist im Einzelfall erforderlich.
(Leitlinien zur antiemetischen Supportivtherapie vom Januar 2013 finden sich z.B. hier: MASCC – Entiemetic Guidelines.)
2. Bei metastasiertem Brustkrebs keine Kombinations-Chemotherapie einsetzen, wenn sie nicht zur sofortigen Symptomkontrolle notwendig ist. Kombinationen sollen wegen ihrer stärkeren unerwünschten Wirkung nur im kurativen Setting eingesetzt werden.
3. Positronen-Emissions-Tomografie (PET) und PET in Verbindung mit Computertomografie (PET-CT) sollen nicht zum Routine-Follow-up bei Patienten eingesetzt werden, die die Initialtherapie abgeschlossen haben und keine Symptome zeigen, solange nicht belegt ist, dass diese Untersuchung das Therapieergebnis positiv beeinflusst.
4. Bei symptomfreien Männern mit einer weiteren Lebenserwartung von 10 oder weniger Jahren soll kein PSA-Screening erfolgen. Studien haben gezeigt, dass das PSA-Screening in dieser Gruppe keinen Überlebensvorteil erbringt.
5. Zielgerichtete Therapien sollen nicht eingesetzt werden, wenn die Tumorbiologie keinen Anhaltspunkt für eine Wirksamkeit der Therapie gibt.
Quelle: Schnipper et al.: American Society of Clinical Oncology 2013 Top Five List in Oncology. J Clin Oncol, published ahead of print on october 29, 2013 as 10.1200/JCO.2013.53.3943