Eine neue Fall-Kontrollstudie [1] zeigt einen Zusammenhang zwischen Benzodiazepinen und Alzheimer. Für 1796 Patienten mit und 7184 Patienten ohne Alzheimer wurden kanadische Versicherungsdaten ausgewertet und die Verordnung von Benzodiazepinen erhoben. Die Arzneimittelverordnung musste mindestens fünf Jahre vor der Alzheimerdiagnose erfolgt sein, um Patienten auszuschließen, die Benzodiazepine aufgrund der Alzheimererkrankung erhielten.
Ob es sich um einen Kausalzusammenhang handelt, man das Alzheimerrisiko also durch die Vermeidung von Benzodiazepinen aktiv beeinflussen kann, lässt sich aus einer Fall-Kontroll-Studie allerdings nicht ablesen. So könnte der Zusammenhang auch durch gemeinsame Ursachen zustandekommen, etwa weil Angst- und Spannungszustände oder Schlaflosigkeit, die typische Vorläufer der Alzheimerdemenz sind, häufig mit Benzodiazepinen behandelt werden.
Ein Online-Kommentar [2] zur Studie wirft auch die Frage nach dem Aluminiumgehalt von Benzodiazepinpräparaten auf. Dass die Aufnahme von Aluminium die Entwicklung der charakteristischen Betaamyloid-Plaques begünstigt, wird schon lange postuliert [3]. Sollten die in Kanada zugelassenen Präparate Aluminium enthalten, wäre dies evtl. die Verbindung. Dann wäre der vermeidbare Risikofaktor nicht das Benzodiazepin, sondern das Aluminium.
Beratungstipp in der Apotheke: Eine Konsequenz aus dieser Studie könnte folglich sein, Benzodiazepinpräparate mit aluminiumhaltigen Hilfsstoffen zu vermeiden, die es auch auf dem deutschen Markt gibt.
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Quellen:
[1] S Billioti de Gage et al.: Benzodiazepine use and risk of Alzheimer’s disease: case-control study. BMJ 2014;349:g5205
[2] B Stephens, Re: Benzodiazepine use and risk of Alzheimer’s disease: case-control study, 10.09.2014
[3] P Zatta: Alzheimer dementia and the aluminum hypothesis. Med Hypotheses 1988; 26(2):139-42 – und zahlreiche weitere Publikationen, zu finden bei PubMed durch Eingabe von „aluminum alzheimer“
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