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PPI und Antibiotika

Protonenpumpeninhibitoren und Antibiotika

Die regelmäßige Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren führt zu einer Erhöhung des Magen-pH-Wertes auf über 4. Dies bedeutet, dass für viele Keime der Magen keine Barriere mehr darstellt – normalerweise tötet die Magensäure eindringende Bakterien zu einem großen Teil erfolgreich ab. So auch die vegetativen Formen von Clostridium difficile, nicht jedoch die Sporen. Clostridium difficile ist gegen zahlreiche Antibiotika resistent.

Erhalten Patienten, die regelmäßig Protonenpumpeninhibitoren einnehmen, nun ein Antibiotikum wie Clindamycin oder auch Amoxicillin, so werden viele der normalerweise vorhandenen Darmbakterien abgetötet und die resistenten Clostridien können sich ungehindert vermehren. Einige dieser Bakterien tragen das Gen zur Produktion eines Toxins in sich, das in dieser Situation zum Tragen kommt. Durch die Freisetzung des Toxins kommt es zu massiven Durchfällen bis hin zu einem Megakolon oder Darmperforation, die eine Sepsis auslösen kann.

(Quellen:
Fordtran
, John S.: Colitis due to Clostridium difficile toxins: underdiagnosed, highly virulent, and nosocomial. In: Baylor University Medical Center Proceedings, Vol. 19, Nr. 1/2006, S. 3 – 12,
Vetter, Christine: Starke Zunahme der Inzidenz. In: Deutsches Ärzteblatt, Jg, 108, Heft 23, 10.6.2011 A 133,

http://www.fda.gov/Drugs/DrugSafety/ucm290510.htm
– Stand 03.12.2012)

von Constanze Schäfer, Düsseldorf – Dankeschön!

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