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Orale Krebstherapie: Informationsquellen

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In den öffentlichen Apotheken wächst der Beratungsaufwand für orale Krebsmedikamente. Das DAPI ermittelte jüngst eine Zahl von 1,74 Millionen Packungen, die im Jahr 2014 in öffentlichen Apothekern (ohne Zytoherstellung) an GKV-Versicherte abgegeben wurden – Tendenz steigend [1].
Wegen der geringen therapeutischen Breite dieser Arzneimittelgruppe kann sich jede Interaktion, jeder Einnahmefehler und insbesondere fehlende Adhärenz gravierend negativ auswirken, weshalb eine umfassende Beratung nicht nur durch den Arzt, sondern auch durch den Apotheker besonders wichtig ist.
Drei Informationsquellen, auf die ad hoc zugegriffen werden kann, während sich das verordnete Arzneimittel in der Bestellung befindet, möchte ich Ihnen vorstellen.
Über die Erkrankung selbst, also die verschiedenen Tumorentitäten, können Sie sich ausführlich im Cancer Management Handbook der Fachzeitschrift Oncology informieren. Es ist sehr detailliert, dabei aber übersichtlich gegliedert, so dass man sich die Aspekte schnell heraussuchen kann, die gerade von Interesse sind.
Auf der Schweizer Seite Cancerdrugs finden Sie Monografien zu oral anwendbaren Onkologika mit den sehr häufigen unerwünschten Wirkungen, Interaktionen und „Red Flags“, also Parameter, die unter der Therapie überwacht werden müssen, und Situationen, in denen der Patient umgehend fachlichen Rat einholen soll. Die Monografien sind zweigeteilt: zunächst das Wichtigste in Kürze, dann die Informationen im Detail. Zusätzlich zu den Monografien lassen sich Informationen zur Prävention und Therapie der wichtigsten unerwünschten Wirkungen abrufen und vorgefertigte Merkblätter für Patienten zu jedem Wirkstoff ausdrucken.
Die Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie DGOP hat eine Datenbank entwickelt, die ebenfalls Monografien zu den oral verfügbaren onkologischen Arzneimitteln enthält. Sie sind inhaltlich ähnlich strukturiert wie die Cancerdrugs-Monografien. Auch Informationen zu unerwünschten Wirkungen sind dort zu finden. Darüber hinaus können aber auch Patienten-Stammblätter angelegt und individuelle Informationsblätter sowie Einnahmepläne erzeugt werden, die für den Patienten eine wertvolle Hilfe sind. Die Registrierung erfordert ein DocCheck-Passwort, Registrierung und Nutzung sind kostenlos.
Mit kollegialen Grüßen,
Dorothee Dartsch
 

Quellen:

[1] ABDA-Pressemeldung vom 19.10.2015
Bild: © Flexmedia / Fotolia.com

Ein Gedanke zu „Orale Krebstherapie: Informationsquellen“

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